STEFAN ZWEIG DIGITAL Oliver Matuschek Christopher Pollin Lina Maria Zangerl Projektleitung Helmut W. Klug Datenmodellierung Selina Galka Datenmodellierung Elisabeth Steiner Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz Austria Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz Austria GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY 4.0 2021 Graz o:konde.p15 KONDE Weißbuch Projektleitung Helmut W. Klug Projektbeschreibung: STEFAN ZWEIG DIGITAL Oliver Matuschek Christopher Pollin Lina Maria Zangerl Herausgegeben von Helmut W. Klug unter Mitarbeit von Selina Galka und Elisabeth Steiner 2021 Austria KONDE Weißbuch

Im KONDE-Projekt, das aus Hochschulraumstrukturmitteln finanziert wird, beschäftigten sich sieben universitäre Partner und drei weitere Einrichtungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit theoretischen und praktischen Aspekten der Digitalen Edition. Ein Outcome des Projektes stellt das Weißbuch dar, welches über 200 Artikel zum Thema Digitale Edition umfasst. Die behandelten Themenkomplexe reichen dabei über Digitale Editionswissenschaft im Allgemeinen, Annotation und Modellierung, Interfaces, Archivierung und Metadaten bis hin zu rechtlichen Aspekten.

Deutsch
STEFAN ZWEIG DIGITAL
Oliver Matuschek, Christopher Pollin, Lina Maria Zangerl

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Manfred Mittermayer (Projektleitung), Oliver Matuschek, Christopher Pollin, Lina Maria Zangerl

Institutionen: Literaturarchiv Salzburg, Universität Graz – Zentrum für Informationsmodellierung

Fördergeber: Land und Stadt Salzburg

Webseite: stefanzweig.digital

Ziel des Projekts Stefan Zweig digital (SZD) ist es, den Nachlass des österreichischen Autors Stefan Zweig (1881–1942) online zugänglich zu machen. Die als Kooperation des Literaturarchivs Salzburg und des Zentrums für Informationsmodellierung entstehende digitale Nachlassrekonstruktion bietet die Möglichkeit, Originalmaterialien des Autors zu verzeichnen und als digitale Faksimiles raum- und zeitübergreifend zu präsentieren. Nicht zuletzt durch Zweigs Exilzeit ergab sich für die von ihm hinterlassenen Dokumente eine Verteilung auf zahlreiche Sammlungen in aller Welt und eine entsprechend heterogene Überlieferungslage. In der Folge standen Originalmaterialien eines der auflagenstärksten und umfassend vernetzten Autoren des 20. Jahrhunderts nur sehr eingeschränkt zur Verfügung.

Im Rahmen der Nachlassrekonstruktion können durch Verlinkung und Markups inhaltliche, personelle, topographische und zeitliche Verbindungen zwischen den erhaltenen Quellen dargestellt werden. Zweigs Werkmanuskripte, die heute im Literaturarchiv Salzburg und in der Stefan Zweig Collection der State University of New York in Fredonia/USA aufbewahrt werden, wurden im Rahmen von SZD erstmals komplett verzeichnet. Neben den Katalogen zu Werkmanuskripten und Lebensdokumenten stehen auf der Plattform eine biographische Übersicht sowie Register zu Named Entities (Personen, Standorte, Werke) auf Basis von Normdaten zur Verfügung. Hinzu kommt ein Verzeichnis der erhaltenen Bücher aus Zweigs Bibliothek, das einen wichtigen Einblick in die von ihm wahrgenommene, gelesene und als Quelle für seine Werke genutzte Literatur bietet (Matthias and Matuschek 2018). Der Datenbestand wurde außerdem um das Verzeichnis von Zweigs Autographensammlung mit rund 1000 Objekten erweitert und mit den Katalogen der bestandshaltenden Institutionen verknüpft. Das Projekt basiert ausdrücklich darauf, weitere Sammlungen dazu einzuladen, Metadaten und Digitalisate ihrer Originalmaterialien einzubringen. In diesem Zusammenhang sind auch Datensätze und digitale Faksimiles der National Library of Israel in SZD übernommen worden und sind so zusammen mit den übrigen Beständen durchsuchbar.

Die für SZD erschlossenen Daten wurden im Zuge des Projekts nach TEI und RDF überführt und im FEDORA-basierten, digitalen Repositorium GAMS (Stigler and Steiner 2018) gehostet. Die Digitalisate entsprechen dem IIIF-Standard und werden über den Mirador-Viewer zur Verfügung gestellt. Beim Ingest der Daten in die GAMS-Infrastruktur werden die Metadaten und Relationen als RDF abgebildet, mit Normdaten verknüpft (z. B. GND, GeoNames, Wikidata) und semantisch angereichert. Sowohl formale Kriterien der RNAB als auch inhaltliche Aspekte müssen dabei gleichermaßen beschrieben werden, um adäquate Ordnungsstrukturen aufbauen zu können. Die RDF-Formalisierung der Daten auf Basis einer domänen-spezifischen Nachlass-Ontologie ( stefanzweig.digital/o:szd.ontology ), die auf Wissensbasen bzw. Top-Level-Ontologien (CIDOC-CRM, Records in Context (Llanes-Padrón and Pastor-Sánchez 2017)) referenziert, wird zum einen der Komplexität des Nachlassmaterials und zum anderen den Ansprüchen an interoperable Daten gerecht. Sämtliche aktuellen Retrieval- und Discovery-Funktionalitäten von SZD basieren auf RDF-Daten und erlauben es, nach semantischen Konzepten und deren Verknüpfungen wie Personen, Standorte, RNA-Kategorien oder Provenienzkriterien zu suchen.

CIDOC Conceptual Reference Model (CRM). 2019. Version 6.2.6, cidoc-crm.org. Llanes-Padrón, D. and Pastor-Sánchez, J.A.. 2017. “Records in contexts: the road of archives to semantic interoperability.” Program 51 (4): 387–405. Matthias, Stephan and Oliver Matuschek. 2018. Stefan Zweigs Bibliotheken, Dresden: Sandstein. Ressourcenerschließung mit Normdaten in Archiven und Bibliotheken (RNAB) für Personen-, Familien-, Körperschaftsarchive und Sammlungen. Richtlinie und Regeln. 2019. Version 1.0, d-nb.info/1186104252/34. Stigler, Johannes and Elisabeth Steiner. 2018. „GAMS – Eine Infrastruktur zur Langzeitarchivierung und Publikation geisteswissenschaftlicher Forschungsdaten.“ Mitteilungen der Vereinigung Österreichischer Bibliothekarinnen und Bibliothekare 71 (1): 207–16.