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Schriften


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Die fremdsprachigen Werke Schuchardts gesondert anzuführen ist in verschiedener Hinsicht ein ein erfreuliches Unterfangen.

  • Zum einen zeigt es die beeindruckenden Fähigkeiten des Meisters, sich in anderen Sprachen auszudrücken. Neben dem Deutschen verwendete er in Erstpublikationen folgende Sprachen: Latein, Französisch, Spanisch, Italienisch, Katalanisch, Walisisch, Russisch, Englisch und Ungarisch. Daß er noch weitere Sprachen aktiv beherrscht hat, illustrieren seine Korrespondenzen, denn da verwendet er noch einige mehr, wie Dänisch, Baskisch, Georgisch, Indonesisch, Arabisch u.a., und zwar mit beachtlicher Kompetenz.
  • Dazu kommt, daß diese Fähigkeit, die viele, aber nicht alle Fachkollegen der Zeit teilten, ein Zeichen von Internationalisierung des sprachwissenschaftlichen Diskurses ist. Das heute oktroyierte Konzept handelt unterschiedlich und setzt Internationalierung mit Angloamerikanisierung gleich. Das ist bestenfalls als Ausdruck von Herrschaftsstrategien akzeptabel, nicht aber hinsichtlich fachlicher Ausdifferenzierung und Expertise. Wichtig ist die Erkenntnis, daß Diversifikation für Schuchardt Teil eines wissenschaftlichen Programms war und in seiner Tradition auch geblieben ist.
  • Die fremdsprachigen Werke gesondert aufzulisten, es sind immhin 55 Veröffentlichungen, verstehen wir auch insofern als Service, als damit darauf aufmerksam gemacht werden kann, daß es eine gewisse, wenngleich eingeschränkte, originale Schuchardt Rezeption geben kann, auch ohne Deutsch zu können, insbesondere zusammengenommen mit den 38 Übersetzungen, die es von seinen Werken gibt.


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Schuchardt veröffentlichte die meisten seiner Schriften auf Deutsch. Er tat dies auch aus Prinzip, weil er als deutsch-denkender Internationalist die Meinung vertrat, die sicherste, auch internationale Kommunikation käme dann zustande, wenn jeder seine eigene Sprache verwendet. In dieser Hinsicht hat sich das Wissenschaftsbild sehr grundlegend geändert. Konnte er sich noch darauf verlassen, daß seine Schriften im Original auf Deutsch gelesen wurden, so ist das aktuelle Bild leider auch zu Ungunsten der romanischen Philologie, wie anderer Einzelphilologien, ein anderes.

Zu Lebzeiten Schuchardts gab es nicht viele Übersetzungen, ausländische wissenschaftliche Zeitschriften wie z.B. auch die Revista Internacional de Estudios Vascos/Revue Internationale des Études Basques akzeptierten seine Aufsätze auf Deutsch, ausreichende Deutschkenntnisse der Baskologen wurden berechtigterweise vorausgesetzt.

In der internationalen Übersetzungstätigkeit von Schuchardtschen Schriften lassen sich, neben Einzelinitiativen, gewisse inhaltlich gebündelte Wellen erkennen:

  • Die Basken der Folgegeneration waren fleißige Übersetzer (zumeist ins Spanische), insbesondere der umfangreicheren Schriften Schuchardts zum Baskischen.
  • Die Wiederentdeckung der Relevanz der Kreolsprachforschung in den 1970er Jahren führte zu einer verstärkten Rezeption des einschlägigen Schuchardtschen Werks und damit zur Übersetzung der Kreolschriften ins Englische;
  • Bestimmte theoretische Diskussionen, z.B. die frühen generativen Arbeiten zum Lautwandel, führten traditionsbewußte Sprachwissenschaftler dazu, sich mit den theoretischen Implikationen älterer Sprachwandeltheorien zu beschäftigen und einschlägige Texte diesem Rahmen zu übersetzen (vgl. den Lautgesetz-Text von 1885, ins Englische übertragen von Theo Vennemann und Terrence Wilbur).
  • Das wiedererwachte Interesse an Sprachkontaktforschung hat besonders in den letzten Jahren in Frankreich dazu geführt, sich mit den Gründungsvätern zu beschäftigen und da natürlich auf Texte Schuchardts zurückzugreifen und diese ins Französische zu übersetzen.


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