Bischof, Kardinal Matthäus, Gurk
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Hauptsiegel als Administrator und Koadjutor
Datierung: 1502-10-12
Foto: Rudolf K. Höfer
Zeichnung: Ludwig Freidinger
Foto: Rudolf K. Höfer
Zeichnung: Ludwig Freidinger
Beschreibung | |
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Avers-Typ: | Heiligensiegel |
Avers-Bildinhalt | |
Allgemeine Beschreibung: | Das Siegel zeigt vor einem mit Ornamenten verzierten welligen Thronvelum die stehende Mutter Gottes als Dreiviertelfigur mit dem ebenfalls stehenden Jesuskind als Ganzfigur in einer spätgotischen Baldachinarchitektur, die oben und unten bis zum Siegelrand reicht. Über dem Thronsockel ist ein Teppich mit gepunktetem Rautenmuster gebreitet, über den zur Hälfte der Mantel der Mutter Gottes gelegt ist. Die gekrönte und nimbierte Mutter Gottes hat bis zu den Brüsten herabfallendes langes lockiges Haar und das Kleid über den rechten Oberschenkel gelegt, sodass dieser zu sehen ist. Mit ihrer Rechten umarmt sie das Jesuskind und in der Linken hält sie vor der linken Brustseite das Lilienzepter. Das Jesuskind mit Strahlennimbus ist nackt abgebildet, Bauchnabel und Penis sind eindeutig zu erkennen, und die rechte Hand hält es vor die Säule. Die Körperlichkeit ist in dieser Darstellung in allen Facetten ausgearbeitet.##Zu beiden Seiten der Nische hält ein Engel ein Wappen, rechts das Bistumswappen und links das persönliche Wappen des SF. |
Heraldische Beschreibung: | Persönliches Wappen: Gespalten von Silber und Rot in verwechselten Farben eine golden besamte halbe Rose und eine halbe Lilie.##Bistumswappen: Gespalten, vorne in Schwarz ein silbern bewehrter goldener Löwe, hinten geteilt von Rot und Silber. |
Transkription | |
Umschrift | |
Schrifttyp: | Kapitalis |
Abgrenzung innen: | Linie |
Abgrenzung außen: | Linie |
Transliteration: | SIGIL(l)"VM" : MATHEI : LANG : ~ ADMINISTRATO(is) : "ET" : COADIVTO(is) : | ° GVRCE(sis) : "ET" : P‾(rae)POSITI : ~ : "AV"G(u)ST(nsis) : EC(c)(es)IA[E] : "ET"C(etera) |
Übersetzung: | Siegel Matthäus Langs Administrator und Koadjutor von Gurk und Propst der Kirche von Augsburg et cetera |
Kommentar: | Die hier als Worttrenner wiedergegeben Doppelpunkte sind ein kleines aufrechtes Dreieck inmitten eines Doppelpunktes. |
Materialität | |
Form: | rund |
Maße: | 51 mm |
Typ des Siegels: | Abdruck |
Siegelstoff: | Siegelwachs |
Farbe: | rot |
Befestigung: | anhängend an Pergamentstreifen, in einer naturfarbigen Schale |
Zustand: | intakter Abdruck |
Metadaten | |
Siegelführer: | Bischof, Kardinal Matthäus Lang von Wellenburg der Diözese Gurk 1505 bis 1522 Nach dem Tod von Raimund Peraudi (5.9.1505) wurde Matthäus Lang Bischof von Gurk, dessen Koadjutor er 1501 geworden war. Von Papst Julius II. wurde er 1511 zum Kardinal erwählt und 1512 als Kardinaldiakon der Titelkirche von Sant’Angelo in Pescheria bestätigt. Er wurde am 27.6.1514 vom Salzburger Domkapitel zum Koadjutor des Erzbischofs Leonhard von Keutschach postuliert und war ab dem 8.6.1519 Erzbischof von Salzburg. Das Eigenbistum Gurk behielt er bis 1522. |
Aufbewahrungsort: | Klagenfurt, Archiv der Diözese Gurk ADG 622 Urkunde, 1502-10-12, Straßburg |
Weitere Siegel: | gu-78gu-79gu-80gu-81gu-82 |
Literatur | |
Franz Ortner, Art. Lang von Wellenburg, Matthäus. Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches: 1448 bis 1648 hg. Erwin Gatz (Berlin 1996) 406–410. Franz Martin, Die Wappen der Regenten von Salzburg 1495 bis 1805 (Wien 1948) 9f. Johann Sallaberger, Kardinal Matthäus Lang von Wellenburg. Staatsmann und Kirchenfürst im Zeitalter von Renaissance, Reformation und Bauernkriegen (Salzburg 1997) 488. | |
Impressum | |
Editorische Redaktion: | Höfer Rudolf K. |
Datenerfassung: | Feiner Martin |
Datenmodellierung: | Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities |
Handle: | hdl.handle.net/11471/104.10.2.77 |
Herausgeber: | Institut für Kirchengeschichte und kirchliche Zeitgeschichte, Karl-Franzens-Universität Graz |