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Datenbank bairisch-österreichischer Mundartkunst vor 1800

Originaltitel: Schlüssel für Geheimschriften, Lieder, Arien aus Wiener Hanswurstkomödien (= Katalogtitel; kein Originaltitel)
Typus: Handschrift
Entstehungszeitraum: 1739 - 1742
Entstehungsort: Wien
Standort: Wienbibliothek, Handschriftensammlung: H.I.N.-4623
Varianten:
Kommentar:

Gebundene Handschrift, ohne Titel.
Folio, 224 Blatt; die Paginierung beginnt bei der ersten Seite mit "87".
Inhalt der Handschrift ist eine schwer nachvollziehbare Mischung einerseits aus langen Anleitungen zur Chiffrierung von Texten bzw. aus Tabellen mit Chiffren für einzelne Wörter, andererseits aus Liedern, u.a. Arien aus Hanswurstkomödien, die bereits aus den von Pirker edierten "Teutschen Arien" bekannt sind und die aus dem Umfeld des Kärntnertortheaters stammen.
Diese beiden inhaltlichen Schwerpunkte stehen unverbunden und bunt durchmischt nebeneinander.

Inhaltsangabe lt. Bibliothekskatalog:
Enthaltend: 1.) Schlüssel für Chiffronschriften; 2.) Rein von Toback und Reibeisen [eigentlich: Reim von Tobackh Reibeisen, EZ]; 3.) Gratulation; 4.) Scherzspiele; 5.) Verschiedene Cantilenen; 6.) Arien aus Hanswurstkomödien und zwar: a) aus der Komödie: "Cupido in der Schleifmühle", b) Der ausgelachte Hausknozer, 20.06.1741, c) Hanswurst ein lebendiges Gespenst, 15.07.1741, d) Der unruhige Reichthum, 1741, Wien; 7.) Chiffrenschlüssel; 8.) Verschiedene Cantilenen; 9.) Kabbalistische Spielereien; 10.) Arien aus der Hanswustkomödie: "Der Hexenprozess zwischen der Scheer, der Ehlen und dem Hals-Tüchel, 1742, Wien; 11.) Chiffrenschlüssel; 12.) Arien aus der Komödie: "Die unruhige Armut auf der Sailerstadt des Hannswurst", 1742, Wien; 13.) Chiffrenschlüssel

Die Handschrift lässt sich auf Grundlage der enthaltenen Titel auf etwa 1742 datieren: die datierten Stücke stammen von 1739, 1741 und 1742; eine viel spätere Datierung ist angesichts dessen eher nicht wahrscheinlich. Der Charakter der Handschrift könnte auch darauf hindeuten, dass es sich um fortlaufende Aufzeichnungen aus der Zeit bis 1742 handelt.
Als Entstehungsort ist Wien anzunehmen. Ein Blatt (S. 453f.), in dem eine Chiffrierung anhand der Figuren auf der Theaterbühne vorgenommen wird, wobei u.a. der Name Prehauser genannt wird, belegt noch einmal ein Naheverhältnis des Schreibers zum Wiener Kärntnertortheater (an dem Prehauser tätig war).

Zuletzt geändert:am: 24.3.2016 um: 16:02:54 Uhr