<name>Ach mein got was hab ich gethan</name> <date from="1790" to="1810">um 1800</date> <note type="comments"> <p>Dialogisches Lied zu 16 Strophen, in dem abwechselnd zwei Ehepartner zu Wort kommen. Dabei stellt sich der Mann als unterdrückter, verängstigter, unterwürfiger Part dar, der seine Frau bittend und schmeichelnd zu besänftigen versucht, während diese herrisch, drohend und kommandierend auftritt und ihn zuletzt in die Hühnersteige sperrt. (Das Bild des sich nicht behaupten könnenden Ehemannes findet sich in noch deutlicher Form auch in <ref target="info:fedora/o:dic.895">'Ist dan die hen Mehr als der han'</ref> ). <lb></lb>In der letzten, vom Gesprächs- und Handlungsverlauf abgehobenen (tendentiell einer männlichen Perspektive, aber hier wohl weder der weiblichen noch der männlichen Rolle zuzuordnenden) Strophe wird die Moral aus dem Exempel formuliert: </p> <p>"[...] ein armer man am ganzen leib: der sein weib nicht kan zwingen: der sol lieber in wilden wald: bey löben und Pären wohnen: als undter den weiber gwald [...]" (Str.16). </p> </note> Dialect Cultures Christian Neuhuber Projektleitung Editor Stefanie Edler Editor Elisabeth Zehetner Editor Alexander Nussbaumer Technische Umsetzung Institut für Germanistik, Universität Graz Austrian Centre for Digital Humanities, University Graz o:dic.889

Frauenschelte Ehelied
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[Ach mein got was hab ich gethan] 1796-1815 Ach mein got was hab ich gethan Stubenberger Liederbuch I (BSB Cod. germ. 7340)

Der Text ist nicht durchgehend deutlich dialektal, weist aber stellenweise eindeutig mundartliche Merkmale und Elemente auf.

16 Strophen Stubenberger Gesängerbuch (= Bd. I des sogenannten Stubenberger Liederbuchs), Teil II, S. 55-56.

Der Text ist ohne Melodie überliefert. Der Entstehungszeitpunkt kann nicht genau bestimmt werden; die Handschrift ist im Zeitraum zwischen 1796 und 1815 entstanden.

1. der Man Ach mein got was hab ich gethan: das ich ein weib genohmen: das weib wil alzeit sein der Man: sie hat mir d hossen gnohmen:

2. das Weib Du Mauskopff du was sagst du mehr: wart wart ich wil dir kommen: und ziech nur bald die hossen ab: der teuffel sol dich Prennen:

[...]

10. das Weib So bleibt es Endlich Bey den Bschluss: Vor dissmahl ist dir gschenkht: Vor deine straff die ruethen küss damits daran gedenkhst:

11. der Man O gnädigs weib ich sag dir dankh: ich küss dir Stokh und ruethen: wil schlieffen undter d henner bankh: wil henner hellfen hüetten:

[...] 16. So gehts der Bey ein so Bössen weib: seine tag mues zuebringen: ein armer man am ganzen leib: der sein weib nicht kan zwingen: der sol lieber in wilden wald: bey löben und Pären wohnen: als undter den weiber gwald ihr Penzen s : und ihr gronnen s