Wildererlied in Ich-Perspektive, aus der die Freuden des Jagens geschildert werden. Auch die Überlegenheit gegenüber den Jägern wird anhand einer Episode ausgeführt.
8 Strophen
Stubenberger Gesängerbuch (= Bd. I des sogenannten Stubenberger Liederbuchs), Teil 2, S. 30f.
Die Handschrift ist 1796, in Teilen im Zeitraum bis 1815 entstanden. Da es sich um eine Sammlung handelt, wurde das Lied selbst mit Sicherheit vor 1815 verfasst, kann jedoch auch bereits vor 1796 entstanden sein.
1.
Juhe - Frisch auf wen schiessen freud:
und auf die almä geht:
und in den wald städt ummer schleicht:
der schiest Bräff hirsch und reh:
ums schiessen ist ein Lustigs Lebm:
ums wild-Prädt thuets Bräff geld abgöbm:
ums schiessen ists ä grosse freud:
drumb kradt is nimmer Leicht:
2.
Und wan ich in den wald eingeh:
so bin ich schon Bereit:
und wan ich auf den wexl steh:
wos hirsch und gämps abgeit:
wens hirschl hin und wider lauft:
so schiess ichs zam das kracht und staubt:
hab in mein lebm vil gschossen wekh:
zweyhundert nimmer klökht:
[...]
4.
Lasts enkh nur den Gspaeiss verzöln:
wies z nagst ist gangä mir,
da kemänt d Jägä über mich:
seind gwessen wohl ä vier,
ich bin gwöst ä muettälaey:
än seind vier und kaeinä klaey:
än grossn hund habms bey än ghabt:
hat gley auf mich her gschnapt:
5.
Sö hözen gley den hund auf mich:
er solt mi gfangä habm:
trä i mein Pixeil überschi [?]:
und habm zammä gschlagn,
geht mir her ös Jegers knecht:
i wil enkh geh machä recht, [?]
habmt nasen kriegt als die knöpff:
dö armmä Jegers tröpff,
[...]