Arie der Colombina "als Gartnerin" aus der Komödie 'Der Verhexte Lust-Garten' , deren gesamter Text (soweit bekannt) nicht überliefert ist. Erhalten sind lediglich die Gesangseinlagen, die im ersten Band der Handschrift "Teutsche Arien" (ÖNB Cod. 12706) überliefert sind.
Das genaue Entstehungsdatum ist zweifelhaft. Die Stücke, deren Arien in der genannten Sammlung überliefert sind, sollen im Zeitraum von ca. 1737 bis 1757 im Wiener Kärntnertor-Theater aufgeführt worden sein. Darüber hinaus wird für die einzelnen Bände von einer chronologischen Anordnung ausgegangen – der erste Band soll Aufzeichnungen von vor 1740/41 enthalten (dies erschließt sich im Zusammenhang mit erhaltenen Titelverzeichnissen, welche für Graf Johann Adam von Questenberg angefertigt wurden und Aufführungsdaten bestimmter Stücke enthalten) (vgl. Pirker 1927, S. IXf.).
Da aber nur Daten für Aufzeichnungen bzw. einzelne Aufführungen bekannt sind, kann die Arie auch vor 1737, jedoch wohl nicht später als 1741 entstanden sein.
Inwieweit die Stücke dieser Sammlung möglicherweise von Joseph Felix von Kurz - dem Schöpfer des Bernardon - stammen, in seinem Umfeld entstanden sind, von Vorgängern oder von Nachahmern verfasst wurden, ist nicht in jedem Fall klar. In diesem Fall ist keine Zuschreibung zu Kurz belegt.
Aus der Handschrift "Teutsche Arien", Bd. I, S. 91f.
Edition bei Pirker (1927), S. 44f.; Kommentar S.416f.
Num: VII. Colombina, als Gartnerin
1.
Seyds mir willkommen ös Herren,
Will eng gleichs Häusel aufspörren,
Möchts ös ä Blüamerl auch haben,
Mach enck aus lautern Gespäß
2.
s Ist ja von Blümerln mei Gärtel
Schaut wie a Trappulier=Kärtel
Röserl und Nagerl, Narcissen,
Was man nur wünschet und will,
3.
Feine Sau=Blümerl zum Schmecken,
Schlöchen und Kratz=Beer zum lecken,
Binds enck a ströhernes Krantzel,
Kriegts ka Braut habts ös die Wahl,
Transkription: Matthias J. Pernerstorfer: Ariensammlung - Edition und Kommentar (laufendes Projekt; siehe http://www.donjuanarchiv.at/?id=267 ).