<name>Menscher was stelln wir an, sagts mirs doch recht</name> <date when="1745">1745 od. früher</date> <note type="comments"> <p>Historisches Volkslied zum Thema der (Zwangs-)Einziehung bzw. Anwerbung junger Männer als Soldaten, hier mit komischen Elementen: Dass alle Burschen für den Krieg eingezogen werden, wird hier zunächst von den jungen Frauen beklagt. Eine von ihnen beschließt jedoch, nach Wien zur Königin zu fahren und dort ihren Franzl wieder zu bekommen - denn er sei ohnehin nicht geeignet, da er nicht(s) höre. Komische Pointe ist hier u.a., dass die junge Frau überzeugt ist, bei der Königin vorsprechen zu können, da ein Bekannter bei Hofe bedienstet sei; dass er als "Holzleger" zur untersten Gruppe der Hofbediensteten gehört, ist ihr offenbar nicht bewusst (Str. 7f.; vgl. auch den Kommentar bei Klier 1959, S. 39). </p> <p>Das Thema wird in ähnlicher Weise etwa auch im Lied <ref target="info:fedora/o:dic.37">"MEnschä was soll das mehr seyn"</ref> bzw. im Lied <ref target="info:fedora/o:dic.1421">"Potz tausend, was hör i vor a Lamentiren"</ref> behandelt; auch dort lässt sich eine Mischung aus Klage und Spott beobachten. </p> </note> Dialect Cultures Christian Neuhuber Projektleitung Editor Stefanie Edler Editor Elisabeth Zehetner Editor Alexander Nussbaumer Technische Umsetzung Institut für Germanistik, Universität Graz Austrian Centre for Digital Humanities, University Graz o:dic.55

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Das Dritte 1745 od. früher Linz od. Steyr? MEnscher was stelln wir an, sagts mirs doch recht Drey gantz schöne Neue Lieder (AStL 55/4-90) Klier Historische Lieder des 18. Jhs. 1959 Klier, Karl M.: Historische Lieder des 18. Jhs. aus Österreich. Zugleich ein Beitrag zur Metrik des Volksliedes. In: Jahrbuch des österreichischen Volksliedwerkes 8 (1959), S. 22-51. AStL 55/4-90

Flugschrift, wohl aus der Zeit des Österreichischen Erbfolgekriegs.

Auch abgedruckt bei Klier 1959, S. 38f. Von Klier stammt auch die Datierung

[4r] [1.] MEnscher was stelln wir an, sagts mirs doch recht, sBuem fangä hat kein End das Ding ist schlecht, wird ma recht Angst und Bang, möcht ainer ja wain, Menschä gebts her än Rath, was ma den thain.

2. Mei liebe Eva i kan dir leicht glaubn, du hast gwiß zimlä gwaint, hast rote Augn, kan dirs niemt fürübl habn, ist wol ä Plag, wans än Buem wegnemä, den mä gern hat.

3. sBethstaffel Regerl die hät nächst ä Glück hast [sic; eigtl. wohl: hat] just den Hund, und den Caspä dablickt, wolt ihren Hänßl holn, sMensch ist so bhend steckt ihn ins Budäfaß, find ihn kein Mensch.

4. Wie er zuruck ist kemä von Budäfaß, [4v] ist er Dragonä worn, ist gleich eben das, nach drey Jahr kimt er schon, das wär ä Freud, wann er sein Kopf noch hat, wird sie sein Weib.

5. dMenschä die jung seynd, und saubä ä gar, habn no gut wartn än etlich Jahr, aber än alte Waar last mä halt stehn, mei Fränzl ist jetzt hin, wie wirds mir gehn.

6. Wolt aine etwann ein Wittiber habn, leicht kriegt mä ä kain, habs schon däfahrn, Geld und Gut solt mä habn, und ä guts Beth, wann er ä nix hat, sonst nihmt mä än nit

7. Menschä was raths dann ös, was woll mä thain, ich werd auf Wienn raisen, trau mir allein, geh für die Königin, ist ä gute Frau, laß mich halt ansagn, i han bekannt Leuth.

8. Wolts ä Post mit schickä, so sagts mäs heut, i und der Holzlegä Bärtl seynd Freund er sagts der Königin, gilt alls bey ihr, wanns nit beym Essen ist, last ihn gleich für.

9. Wann halt dä Vöttä kimt, wirts gleich haissen, ich solt nur fort, in mein Haimät raisen, dKönigin hat mä mein Fräntzel verehrt, denn ins Feld taugt er nit, weil er nit hört.

10. Everl viel tausend Glück, leb fein vägnigt, weilst jetzt dein törischen Fränzl hast kriegt: wir seynd nit so verzagt, warten mit Ruh, biß der Krieg hat ein End, so gibts Buem gnue.