<name>Grüeß di Gott mei liebä Gfadä</name> <date from="1755" to="1765">1760 +/- 5</date> <note type="comments"> <p>Die Primiz, die erste Eucharistiefeier eines neu geweihten Priesters, wird üblicherweise in dessen Heimatgemeinde gehalten und war früher Anlass zu umfangreichen Feierlichkeiten der gesamten Gemeinde, die mit Stolz dem Beginn der geistlichen Tätigkeit eines Priesters aus ihren Reihen beiwohnte. Höhepunkt war stets der Primizsegen am Ende der Heiligen Messe, dem eine besondere Kraft zugesprochen wurde und derart bei der ländlichen Bevölkerung sehr begehrt war. Wie bei den Hochzeiten wurden auch zur ‚geistlichen Hochzeit’ der Primiz gerne launige, zumeist auf den Primizianten abgestimmte Lieder vorgetragen, von denen sich auch aus dem 18. Jahrhundert einige in oberösterreichischer Mundart handschriftlich erhalten haben. Bei weitem das gelungenste Beispiel für diese Liedgattung aber ist <hi rend="italic">Grüeß di Gott mei liebä Gfadä</hi> , ein reizvolles Duett zweier bäuerlicher Wanderer auf dem Weg nach Ischl, das von den Sängern wohl auch schauspielerisch umgesetzt wurde. Der szenische Einstieg zeugt von Lindemayrs Gespür für dramatisch wirksame Genrebilder: Ein ortsfremder Wanderer, der offenbar eine Pause eingelegt hat, um sich ein Pfeifchen zu stopfen, hält einen an ihm Vorbeieilenden an, um ihm nach dem Grund des Aufruhrs im Ort zu befragen. Informationen werden ausgetauscht, die Labungen eingenommen und gemeinsam geht es weiter zur Messe. Den Abschluss des Wechselgesangs bildet ein metrisch abgehobener Lobgesang der beiden auf den Primizianten mit der Bitte um den Segen; die alternierenden auftaktlosen Vierheber der achtzeiligen Strophen werden nun durch einen auftaktigen Zweiheber mit Doppelsenkungsfüllung ersetzt, der Kreuzreim bleibt dagegen erhalten. Zu wessen Primiz dieses Lied entstand, konnte bislang noch nicht eruiert werden. Inhaltliche und formale Korrespondenzen weisen in die 1750er bzw. frühen 1760er Jahre. </p> </note> Dialect Cultures Christian Neuhuber Projektleitung Editor Stefanie Edler Editor Elisabeth Zehetner Editor Alexander Nussbaumer Technische Umsetzung Institut für Germanistik, Universität Graz Austrian Centre for Digital Humanities, University Graz o:dic.301

Primizlied
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Primitzlied Lambach / Neukirchen Grüeß di Gott mei liebä Gfadä Maurus Lindemayr Liederhandschrift des Joh. Hammerschmidt 2 (OÖLM 281) Neuhuber (Hg.) Maurus Lindemayr: Dialektlieder, Bd. 1 2008 Neuhuber, Christian (Hg.): Maurus Lindemayr: Dialektlieder. Kritische Ausgabe. Herausgegeben und kommentiert von Christian Neuhuber. Bd. 1: Text. Wien: Praesens-Verlag 2008. (Schriften zur Literatur und Sprache in Oberösterreich 13/1) Neuhuber (Hg.) Maurus Lindemayr: Dialektlieder, Bd. 2 2008 Neuhuber, Christian (Hg.): Maurus Lindemayr: Dialektlieder. Kritische Ausgabe. Herausgegeben und kommentiert von Christian Neuhuber. Bd. 2: Kommentar. Wien: Praesens-Verlag 2008. (Schriften zur Literatur und Sprache in Oberösterreich 13/2) 10 Primizlied.cte

f. 55v-57v, S. 92-96, 7 Strophen ohne Melodie

Primitzlied Grüeß dö Gott! mein liebä Gvadä Maurus Lindemayr Ernest Frauenberger Drei Liederhefte des P. Ernest Frauenberger (MaK G 49, 65/1-3)

f. 12v-13v, Melodie und erste Strophe Klavierarrangement von Ernest Frauenberger (Eigenkomposition?)