<name>Jörgl hä was muß das seyn!</name> <date when="1790">vor 1790?</date> <note type="comments"> <p>Dreikönigslied, in dem das Kommen der Heiligen Drei Könige auf unkonventionelle Art angekündigt wird: der Sänger meint zunächst, dass "Zigeuner" oder "Crabathen" ins Dorf kommen, mit unbekannter Kleidung, den Kamelen als 'buckligen Pferden' ("puggelti Roß") und einem " grausli und räbiätisch" dreinsehenden Schwarzen. </p> <p>Dialekt ist das Lied - auch in der Verschriftlichung - sehr stark ausgeprägt; erst in der letzten Strophe, in der das Lied mit einer Anbetung des Christuskindes endet, wird in Kontrast dazu Standardsprache eingesetzt. </p> <p>"Im Thon: Veitl, o du losä Bue etc." </p> </note> Dialect Cultures Christian Neuhuber Projektleitung Editor Stefanie Edler Editor Elisabeth Zehetner Editor Alexander Nussbaumer Technische Umsetzung Institut für Germanistik, Universität Graz Austrian Centre for Digital Humanities, University Graz o:dic.1448

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Das Vierte vor 1790? Jörgl hä was muß das seyn! Vier schöne ganz neue Weihnachtlieder (ÖVLW ÖC Kotek 1147)

7 Strophen

Druckort vermutlich Graz; Sprachliche Herkunft ev. Salzburg? (auffällig sind die Formen auf '-rscht' statt 'rt')

[4r] Das Vierte: Im Thon: Veitl, o du losä Bue etc.

1. Jörgl hä was muß das seyn! kömmä Zigeuner in insä Dorf herein? oder seynds Crabaten, i kens halt nöt recht, iß ä ganzä Schippl, daß is käm zehlen möcht: ham ä gschnäprigs Wesen, ä Köts und mächtigs Schreün, was gilts, wanns insä Amtmann hört, so fihrscht ers alle ein.

2. Hams nöt ä Packwerck, es iß grat ä Graus, män lautä sö ham schon viell Dörffä blindert aus, ham dä räri Mörchen, seynd puggelti Roß, machen lange Krägen als wie ä Franzoß, es ham sonst die Sämä nöt solti arschtlän Thier, s[ö] hamä nur grat Pferschtlä bis weil ä drey ä vier.

3. änr iß ä Kohln schwarzä Mann däbey, äs wie der schwarze Toni in insern Kälbl Gey: er schaut dä recht grausli, und räbiätisch drein, [4v] er muß zum Hans Garschti dä nächsti Vöttä seyn, i fang dä mit ihm mein sechs nöt Händl an, gelt Bruedä du kenst ja den Wällisch ehntä schon.

4. Schau nä än Stern der geht übä sö, er funkelt, und leichtelt, zägt ihnä den Wög, sö gehn dä mein ächel grat Bethlehem zue, da ligt in än Stall drin ä herzigä Bue, es häst gar, er wär selbst S'GOtt Vater sein Kind, der uns solt dälesen von unsärä Sünd.

5. Bruedä hienz packens das Binglwerk aus! was zoihäns vor arschtläne Sachä heraus? es hat änä dorschten ä ganz Trichl Gold, äy wann ä sich bsinät, und mir schenkä wolt! den Weihrauch brauch i nöt, ham so erst göstä grächt, und d'Mürn ist hänti, das Maul verdörbn mächt.

6. Jörgl geh, gehmä zu ihnen ä hin, und grüeßmä das Kindl in Kripelein drin, und [wei]l mä zum geben sonst nichts seynd in Stand, so gemä dem Buebn ä Busserl auf d'Hand: do müeßmä fein höflich, und gschmeid däbey seyn, sonst kunt mäs s'Kind schröckä, aft fiengs an zum schreün.

7. Jesu, O Jesu holdseeliges Kind! du göttliches Lamm, welches hinnimmt die Sünd, wir bitten, ach sehe mit Gnaden uns an, es reut uns von Herzen, was wir Böß gethan, geb uns deinen Seegen, und mache zugleich, daß wir dich einst preisen in himmlischen Reich.