<name>Buemä wöll mä Kürchfüehrten göhn: Küriè elesion [Bauern Kürchfahrt]</name> <date from="1710" to="1790">18. Jh.</date> <note type="comments"> <p>Scherzhaftes Lied über eine "Bauern Kürchfahrt", also eine bäuerliche Pilgerfahrt, in dem beschrieben wird, wofür die Bauern beten sollten. Formal ist das Lied wie eine Fürbitte gestaltet, mit dem "Kyrie eleison" am Ende jedes Verses. </p> <p>Thematik: humoristische Behandlung von Kirche, Pfarrer, Kaplan, Meßner etc. </p> </note> Dialect Cultures Christian Neuhuber Projektleitung Editor Stefanie Edler Editor Elisabeth Zehetner Editor Alexander Nussbaumer Technische Umsetzung Institut für Germanistik, Universität Graz Austrian Centre for Digital Humanities, University Graz o:dic.1361

Scherzlied
Sitemap lyrics Scherzlied
Bauern Kürchfahrt 18. Jh. Salzburg? Buemä wöll mä Kürchfüehrten göhn: Küriè elesion [Sammlung handschriftlicher Blätter] (St. Peter, Archiv (ASP), Akt 617,1) Buemä wöll mä... (ASP, Akt 617,1)

Aus einem Konvolut verschiedener handschriftlicher Blätter im Archiv St. Peter , Akt 617,1 [Blatt 3]

9 Strophen (Eventuell abgebrochen: Bei dem hs. Blatt handelt es sich um ein Fragment mit drei Liedern, von denen das erste mit der 6. Str. beginnt. Ob dementsprechend auch diesem Lied am Ende Strophen fehlen, lässt sich nicht eindeutig sagen, es scheint aber eher so.)

[2r] Bauern Kürchfahrt.

Buemä wöll mä Kürchfüehrten göhn: Küriè elesion. Auf Sanct Pöltn, vnd Sanct Zön. – – – – Dort thämä s maull aus lern, Vnd gnadn begehrn. Ju he widi widi he, gelobt seys Cristl vnd d salmonen.

2. ä Kürchä miesß mä habm vor alln, – – – so mit freyn hendtn gmahln. – – – damit mä kinnän alle stundt, Gott lobm drin, vnd bettn rundt. – – –

3. Thue ins göbm äin gsteifftn Pfahrä, – – – der nit z dickh ist, vnd nit z magä, – – – macht Prödig nit z lang sinst wurd ins vill z bang – – –

4. Mit äin wort der bey alln woll an, – – – vnd mit ins vmbspringä khan – – – [2v] ins thuet ä gern beicht hern, fürs ß tauffn nix begehrn, – – –

5. Vnd führt ins strax zum ewign löbm – – – so wölln mä inen bräffs zechät göbm – – – khunt ä (sinst*) khäin straffen, wen mä ins vägaffen. – – –

6. Äin gsteifft vnd hurtinga Capllan – – der ins gschwindt mösß lössen khan – – – khimbt (außi*) käim fürn altä, ist d mösß schon widä gä – – –

7. Er muesß ä auf sein frühe, vnd spatt – – – wan man zum scheissn vönnethn hat – – vnd wen ma halt häint sterbm, [durchgestrichen:] khäin scheisß gelt thuet begehrn – – – [darunter dazugeschrieben:] döstwögn ins nit thuet schern

8. Äin Mössnä der fein wackhä leith – – – damit mäs alle hörn fein weith – – – der si nit thuet sammä, dö körzn nit brämä. – –

9. so khemä nit in Kürchä z spatt – – – sinst würd dä Pfahrä launig khratt – – – so bleibt ins fein guet, vnd brummln mir thuet. – – –

*[In der Hs. mit Sternchen nachträglich hinzugefügt]