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Gewalt in antiken Gesellschaften

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Das vorliegende Projekt hat es sich zur Aufgabe gemacht, der Frage nachzugehen, wie Gewalt in der Antike empfunden und dargestellt wurde und welche "Bildsprache" man dafür verwendete. Dabei gilt es zu beachten, dass sich moderne Begriffe nicht ohne weiteres auf die der antiken Gesellschaft umlegen lassen. Die Antwort auf die oben gestellte Frage kann lediglich dann ausreichend beantwortet werden, wenn man das Thema "physische Gewalt in der Antike und deren Auswirkungen" objektiv und vorurteilsfrei betrachtet, indem man bei der Interpretation anachronistische Vorstellungen ausklammert. Um zu einem befriedigenden Ergebnis zu kommen, bedarf es einer eingehenden Untersuchung der uns hauptsächlich erhaltenen literarischen Quellen. Aus diesem Grund werden im Rahmen dieses Projektes griechische und lateinische Autoren im Hinblick auf Gewaltschilderungen durchforstet und relevante Textpassagen ausgewählt. Diese Darstellungen werden in zwei Hauptkategorien unterteilt, jene, die unmittelbar mit dem Kriegsgeschehen in Zusammenhang stehen, und solche, die Bereichen "abseits des Krieges" zuzuordnen sind, wobei letztere wiederum in zwei Unterkategorien, nämlich den privaten und den öffentlichen Bereich, gegliedert werden.

Allein die Auswertung sämtlicher Zeugnisse kann ein glaubwürdiges Bild davon vermitteln, wie man in der Antike Gewalt und die Auswirkungen derselben registriert und kommentiert hat. Ein internationales Autorenkollektiv, bestehend aus Mitarbeitern aus Österreich, Deutschland, England und Amerika ist damit beschäftigt, sukzessive einzelne antike Autoren in Original und Übersetzung zu bearbeiten. Das erklärte Ziel dieses Projektes ist die Erstellung eines vollständigen Corpus, welches als Instrumentarium für zukünftige Untersuchungen zur "Gewalt in der Antike" dienen soll.